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Die ersten Tage waren wirklich heftig. Es ist eine ziemliche Herausforderung sich körperlich und mental auf diese Extremleistung einzustellen. Die drei Wochen vor dem Start haben wir mit so vielen organisatorischen Erledigungen verbracht, dass ich praktisch nicht zum Trainieren gekommen bin. Die physischen und psychischen Strukturen müssen sich erst adaptieren und voll und ganz auf diese Ausnahmesituation einlassen. Es ist ja praktisch so, als würde ich mein gesamtes System in kürzester Zeit von 0 auf 100 hochfahren. Bisher habe ich muskulär keine Probleme, nur das rechte Knie (meine bekannte Schwachstelle) macht sich schon bemerkbar.
An dieser Stelle muss ich ein großes Dankeschön an mein Team, insbesondere an Angelika aussprechen. Ihre Erfahrung als Ultraläuferin und Betreuerin des Nationalteams für Ultraläufer ist in dieser Ausnahmesituation Gold wert. Sie weiß genau wie weit ich gehen kann und wann ich besser aufhören soll. Dank ihr wird jetzt schon mein Ernährungsplan angepasst und optimiert. Auf dieser super Grundlage kann ich meine ganze weitere Fahrt aufbauen!
Das gesamte Team hat in den ersten Tagen sehr wenig Schlaf bekommen. Nicht nur, dass wir die 800 km nach Prudhoe Bay trotz der widrigen Straßenbedingungen und -sperren möglichst schnell hochfahren mussten. Wir sind ja wegen der vielen Straßenarbeiten gleich nachts wieder losgefahren. Bis auf Chris und mich kannte auch keiner die Situation unter hohem Druck auf so engem Raum zusammen zu leben. Aber das gesamte Team meistert die (auch für alle außergewöhnliche) Situation super und ich bin richtig froh, sie dabei zu haben. So langsam kommen wir alle in einen guten Rhythmus. Daumen halten, dass es so weitergeht!