ICE 2 ICE Live Blog
Neuer Tagesrekord! Nach den gestrigen 300 km, waren es heute 320 km! Was für ein gutes Gefühl, das mich für einen Moment auch meine Schmerzen vergessen lässt. Die Tretleistung war heute schon um einiges höher als die letzten Tage. Ich merke, dass ich meinen Körper schon mehr belasten kann und er sich auf die geforderte Leistung einstellt.
Die endlos geraden Straßen sind leider nicht nur wunderschön mit Pinienwäldern und rosa Blumen gesäumt, sondern auch ideal für Gegenwind. Der hat es hier nämlich ganz schön in sich, vor allem auf den heutigen ersten 150 km. Zusätzliche starke Regenfälle, die gestern Abend angefangen haben und heute morgen immer noch da waren, lassen die Fahrt auch ganz schön kalt werden.
Unsere gute Teamarbeit ermöglicht mir aber, auch gegen Wind und Wetter optimal zu kämpfen. Langsam spielen sich unsere Abläufe wirklich gut ein. Wir starten immer früher und die Pausen werden kürzer. Dank Violas physiotherapeutischer Mobilisierung am Morgen (und dem starken Kaffee), schaffe ich es immer schneller meine Leistung hochzufahren. Heute hat mich Kerstin die ersten Stunden im Race Car, das einmal mehr wie die Datenzentrale von Ice2Ice wirkte, begleitet. Ernährungstabellen, Radiointerviews und Aufnahmen hochladen, kommen da plötzlich einfach so zur Aufgabenliste dazu.
Und ganz nebenbei muss sie auch die Smoothies aus dem Camper holen und für mich aufheben. Ich brauche jeden Tag eine enorme Kalorienzufuhr – 5.000 kcal entspricht in etwa meinem Bedarf. Deshalb setzen wir auf Smoothies, denen Powerriegel zugesetzt werden, um die Kohlenhydrate schnell zur Verfügung zu stellen. Fast zwei Wochen hat der Mixer sein Bestes gegeben, bis er heute an der großen Aufgabe zerbrochen ist. Solange wir unseren wichtigsten Helfer in der Küche nicht ersetzen können, zaubern Viola und Viki auf erfinderische Weise andere Breie für mich.
Nach unserer Mittagspause (um 17:00) drehte sich der Wind und Kerstin nutzte das gute Wetter und schwang sich selbst aufs Rad. Belohnt wurde ihr Einsatz mit den wohl besten Asphaltbedingen bisher (Sie meinte nur: So wie sich das gehört, wenn Prinzessinnen reisen!). Es fühlt sich einfach gut an, wenn ich nicht ganz alleine auf der Straße radle und sie bei mir ist (auch wenn sie nicht in meiner unmittelbaren Nähe ist, da wir natürlich die vom Reglement vorgegeben Radlängen Abstand einhalten müssen). Ich kann nur sagen: Es läuft!