ICE 2 ICE Live Blog
Nachdem wir den gestrigen Tag dann doch relativ vorzeitig abgebrochen haben, sind wir heute noch im Dunkeln gestartet. Momentan kann ich die Fahrten auf dem Highway in der Nacht nicht so gut wegstecken, wie ich das normalerweise tue. Mittlerweile habe ich gelernt, dass wenn die Knie anfangen zu zittern und das Bauchgefühl eindeutig sagt, dass es jetzt nicht mehr gut gehen kann, dann sollte ich nicht auf Biegen und Brechen weitermachen.
Es ist sehr hügelig den ganzen Tag. Wir haben fast 340 km geschafft und einiges über 3000 Höhenmeter. Bei einem dieser Anstiege traf ich doch wirklich einen anderen Rennradfahrer und wir haben natürlich gleich geplaudert. Ein paar Kilometer später war er daheim und lud uns gleich ein. Wie der Zufall es so will, ist er unglaublich gut vernetzt und hat uns sogar Begleitschutz für die kommenden Nachtfahrten organisiert. Wenn das klappen würde, wäre das natürlich ein riesiges Glück!
Wettertechnisch war es heute wieder unbeständiger. Wir kamen in zwei Regenschauer hinein, aber an das werde ich mich für den Rest der Strecke weiter in den Süden wohl gewöhnen müssen.
Heute sind wir das erste Mal auf einer Highline gefahren. Das sind Autobahnen, die über Städten aufgestellt sind. Das ist in einigen Ländern üblich und wir durften sie heute irrtümlicherweise ausprobieren. Sie haben allerdings den großen Nachteil, dass es da nur sehr sporadische Auf- und Abfahrten gibt. Jetzt mussten wir eindeutig weiterfahren als gedacht.
Und jetzt endlich die Nachricht auf die ihr wohl seit der Überschrift wartet: Wir haben noch ein neues Teammitglied! Christian Wohlmutter war so unglaublich spontan und bereit uns auch zu begleiten. Er ist sofort aus Wien angereist und uns gleich mit dem Bus von Mexico City entgegengefahren. Leider hat ihn sein Bus an einer anderen Stelle hinausgeworfen, als geplant. Kurzentschlossen ist er uns daraufhin 12 km auf der Autobahn mit dem kompletten Gepäck entgegengewandert. 20 Minuten vor dem vereinbarten Treffpunkt ist er tatsächlich rechtzeitig angekommen! Da merkt man halt, dass er auch ein Sportler ist, ihm das gar nichts ausmacht und er seine heutige Trainingseinheit gleich mal so auf dem Weg absolviert hat.
Ich bin schon sehr gespannt, was uns morgen alles erwartet!