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Nicaragua verabschiedete sich mit einem wunderschönen Ausblick auf den Nicaraguasee und die Insel Ometepe mit ihren zwei Vulkanen. Außerdem sorgte der bessere Asphalt dafür, dass ich heute trotz Grenze wieder 300 km südlicher gekommen bin. Auch die Temperaturen sind hier deutlich angenehmer.
In Kürze steht die logistische Herausforderung „Darien Gap“ vor uns, denn dieses kurze Stück ist auf dem Landweg nicht überwindbar. Deshalb müssen wir fliegen und die Begleitfahrzeuge wechseln. Die jetzigen Autos in Panama zurück zu lassen bzw. zu verkaufen, ist mit vielen Auflagen und Behördengängen verbunden. Damit wir trotzdem so schnell wie möglich weiter nach Kolumbien kommen, standen die letzten Tage sowohl bei uns als auch bei Kathi in Wien ganz im Zeichen dieser organisatorischen Aufgabe. Kerstin und Viki machten deshalb auch einen Besuch bei einem Notar in Rivas.
Bevor wir die Grenze überquerten, bekamen wir doch noch einen (allerdings auch den einzigen) Eindruck von der unsicheren Lage im Land. Ein Mann, vermutlich dem Paramilitär angehörend, stand mit Gesichtsmaske und Finger am Abzug seines Sturmgewehres direkt neben Polizisten einer Menschengruppe gegenüber. Wir machten uns schnell aus dem Staub, aber ein mulmiges Gefühl blieb.
In Costa Rica hatte ich dann einen eher dunklen und einsamen Start. Die zwei Begleitautos hingen noch in der Grenzprozedur fest, während ich mich schon einmal auf den Weg machte. Ein Nationalpark umsäumt im Norden des Landes die Straßen hinter der Grenze. Daher gibt es keine beleuchteten Ortschaften entlang der Strecke. Leider holte mich der Sonnenuntergang schneller als das Race Car ein und so musste ich ca. 40 Kilometer im Finsteren fahren. Bald waren wir aber alle wieder vereint und suchten uns einen Schlafplatz für die Nacht. Da Costa Rica wirklich sicher wirkt, trauten wir uns heute einmal abseits der 24 Stunden bewachten Tankstelle zu übernachten. Morgen geht es dann bis zur nächsten Grenze Richtung Panama.