ICE 2 ICE Live Blog
Als Kind hat man oft große Träume und vielleicht sogar den Wunsch Profisportler zu werden. Es fühlt sich echt gut an, wenn man dann einmal von seinem Sport (über)leben kann. Dass mein Profisportlerleben von Luxus aber auch so weit entfernt ist, wie Alaska von Patagonien, möchte ich euch in meinem Blogeintrag schildern.
Mein Alltag besteht aus täglichem Training. Trotz Abwechslung bei den Einheiten, bleibt es hartes Training, was mir an guten Tagen Spaß macht und hin und wieder einfach nur nervt. Auch die Ernährung spielt natürlich eine große Rolle. Champagner schlürfen, Eis schlecken oder sich beim Fernsehen Chips gönnen gehören nicht zum Speiseplan. Dreimal täglich gesund und clean essen ist ein Fixpunkt. Wenn ich nicht gerade trainiere oder esse, arbeite ich oftmals bis tief in die frühen Morgenstunden an meinem Ice2Ice-Projekt. Ohne einem klaren Fokus und starken Willen, würde ich diese intensive Phase nicht überstehen. Jeden Tag dreimal massiert werden und entspannen? Ich glaube, ihr könnt euch denken, dass dies nicht der Fall ist. Und wenn ich nicht gerade vom Entspannen träume, halte ich USI Kurse und teile meine Passion mit interessierten Studentinnen und Studenten.
Ich lebe für den Sport und ob man es glaubt oder nicht, es ist ein Privileg, dass mich so stolz macht.
„Als Profisportler müsste man doch reich sein!“ Weit gefehlt! Für mein erstes Projekt Cairo2Cape musste ich mir einen Kredit bei der Bank aufnehmen, um die Kosten stemmen zu können. Ich möchte jetzt nicht jammern, sondern einfach nur darauf aufmerksam machen, dass die schöne Welt doch oft nur oberflächlich ist und noch viel mehr dahinter steckt.
Bei Ice2Ice bekomme ich durch starke Partner viel mehr Unterstützung, sodass mein Minus am Ende des Projekts geringer sein wird als bei Cairo2Cape. Ich bin sehr dankbar, dass ich so großzügige Sponsoren habe, die an mich glauben! DANKE!
Um euch einen konkreten Einblick in meinem „luxuriösen“ Alltag zu geben, möchte ich ein Beispiel nennen. Vor ein paar Wochen hielt ich einen Vortrag in Linz. Die Strecke von Wien zum Vortragsort fuhr ich natürlich mit dem Rad. Gesagt, getan. Nachdem ich verschwitzt und im Dunkeln angekommen war, sprang ich unter die kalte Dusche (nicht freiwillig kalt!), um dann abgehetzt meinen Vortrag pünktlich beginnen zu können. Am nächsten Tag ging es wieder mit dem Rad zurück nach Hause. Natürlich werden sich viele von euch jetzt denken: Warum nimmt er nicht einfach das Auto? Diese Frage kann ich euch schnell beantworten: Mein Auto war bereits verschifft und somit irgendwo mitten auf dem Ozean. Außerdem wäre ich nicht ich, wenn ich für so eine „kleine“ Strecke nicht das Fahrrad nehmen würde.
Wie man vielleicht jetzt erkennen kann, hat das Leben eines Profisportlers, zumindest bei mir, eher wenig mit Luxus zu tun. Trotzdem liebe ich mein Leben und bin stolz auf das, was mein Team und ich aufgebaut haben.