ICE 2 ICE Live Blog
Was für ein heftiger Tag. Wir schafften heute wieder 352 Kilometer und warten gerade auf die Fähre zwischen Festland und Feuerland.
Der Tag begann gleich mal mit einem Anstieg, was mir aber entgegenkam. Denn bei der Kälte in der Früh ist es einfach erträglicher, wenn ich mich richtig aufwärmen kann. Blöd ist dabei natürlich nur, dass ich natürlich sofort ins Schwitzen komme und ständig Kleidung wechseln muss, um mich nicht wirklich zu verkühlen.
Den Rückenwind hätten wir uns schon etwas früher erhofft. Währenddessen muss ich nicht nur auf die Straße, sondern auch die Lamas aufpassen, die willkürlich die Straße vor mir überqueren. Am Nachmittag war der Rückenwind dann endlich da, aber leider nur ein kleines Stück. Auf den paar Kilometern ist einiges weitergegangen, aber die Streckenführung drehte wieder einmal und die nächsten 25 Kilometer bis Rio Gallegos musste ich wieder sehr stark gegen den Wind ankämpfen. Ab da konnten wir wieder mit dem Wind fahren, aber noch vor der Grenze setzte ein heftiger Regen ein. Das ist bei um die Null Grad nicht so ein angenehmes Erlebnis. Noch dazu war es zu diesem Zeitpunkt schon finster und ging stetig bergab. Mit dem Regen sehe ich da eigentlich nichts mehr und mit dem Verkehr, der mich dann noch viel weniger wahrnimmt, ist es ein sehr nervenaufreibendes Unterfangen. Wenn wir dem Ziel nicht so nahe wären, müssten wir sicherheitstechnisch eigentlich schon den Nachtstopp einlegen. Aber bis zum Ziel werden wir nicht mehr großartig schlafen gehen.
Die Grenze erreichten wir eine Stunde bevor sie für die Nacht schließt und wir konnten noch weiterfahren, um die letzte Fähre zu erreichen. Auf die warten wir jetzt und erholen uns kurz, bis es dann wind- und wetterbedingt so schnell wie möglich die letzten 460 Kilometer Richtung Ushuaia geht!
Während wir hier warten, könnt ihr die Zeit auch nutzen und nochmal für Sportler mit Herz abstimmen 😉
Anekdote am Rande: Viki und Viola haben kurz vor der Grenze nochmal einen spannenden Witness abgestoppt. Der Franzose kam ihnen auf dem Fahrrad entgegen und ist seit 2 Jahren und 10 Monaten unterwegs. Seine Reise begann er auch in Alaska, aber er fuhr nicht die Küste entlang, sondern mehr durchs Landesinnere. Seit Beginn seiner Fahrt hat er bereits stolze 355.500 Kilometer in den Beinen und weil ihm das nicht reicht, fährt er jetzt wieder von Ushuaia hinauf über Buenos Aires nach Brasilien. Nach Alaska kam er übrigens auf einem Boot mit drei weiteren Personen aus Afrika, weil das Flugzeug ja so teuer ist.