ICE 2 ICE Live Blog
Der heutige Tag startete komplett verschneit. Auf Grund des Wetters mussten wir erstmal abwarten, bevor der ärgste Schneefall wieder vorbei war. Ich nutzte ein kleines Sonnenfenster, um die Tagesetappe zu beginnen. Die erste Pause wartete jedoch nicht lange, denn der Schnee kam inklusive Graupelschauer schnell zurück. Die Bedingungen sind gerade fürchterlich und vor allem die Kälte macht mir sehr zu schaffen. Glücklicherweise habe ich Wärmeeinlagen von The Heat Company für die Füße mit dabei. Auf dem Weg nach Bariloche war sogar noch der Wind gegen uns. In Kombination mit dem Graupelschauer war das nahezu unerträglich. Die Eiskörner schmerzten so arg in meinem Gesicht, dass ich kaum geradeaus schauen konnte.
Wenigstens waren die Straßen mit Salz gestreut, sodass ich zumindest nicht von eisigen Fahrbahnen behindert wurde. Dafür litt mein Rad natürlich umso mehr unter dem salzigen Matsch. Es hat die letzten 20.000 km wirklich viel mitgemacht und schaut langsam auch dementsprechend aus.
Eine schöne Überraschung hatte dieser winterliche Tag aber auch zu bieten: Unsere Freunde Matze und Isabel warteten in Bariloche bei einem Kreisverkehr auf uns. Ich kenne Matze von den USI Kursen und habe mit ihm schon etliche Radkilometer geteilt. Er ist mit seiner Freundin gerade auf Südamerika Tour und wird uns in Ushuaia wieder empfangen. Das Wiedersehen war super! Die beiden hatten eine ziemlich aufwendige Anreise zum Treffpunkt, wo wir dann eine kurze Kaffeepause einlegten.
Während ich mich weiter gen Süden aufmachte, blieb mein Team mit dem Camper in der Stadt. Vor allem die Gasflaschen sollten wieder eine neue Füllung bekommen, doch leider blieben alle Versuche vergebens. Mal scheiterte es an der Verfügbarkeit, mal daran, dass unsere Gasflaschen europäische Anschlüsse haben und kein Adapter passte. Außerdem waren meine Begleiter wieder einmal auf der Suche nach Internet. Hier im Süden gibt es kaum mehr Verbindung. Auch die Wäsche musste wieder gewaschen werden. Wahrscheinlich ist es das letzte Mal vor Ushuaia…
Wettertechnisch ist es ziemlich wechselhaft. In einer halben Stunde kann alles von Sonne, Regen und Sonnenschein dabei sein. Die eisige Kälte ist jedoch wirklich zermürbend. Nach Einbruch der Dunkelheit hatte es nur mehr -2°C. Unser Schlafplatz ist unter einem traumhaften Sternenhimmel. Generell ist die Landschaft hier wunderschön. Die verschneiten Berge sind eine willkommene Abwechslung zum ewigen Autobahnfahren. Nach einem langen Tag stehen – trotz dieser zermürbenden Bedingungen – 290 km und 3300 Höhenmeter im Logbuch.