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Tag 28

Eine unruhige Nacht

Tag 28

Eine unruhige Nacht

Eigentlich befürchteten wir ja, dass uns die Hitze in der ersten Nacht in Mexiko zu schaffen machen wird. Doch es sollte anders kommen. Nach ein paar Stunden Schlaf wachte meine Freundin Kerstin mit unerträglichen Schmerzen auf, weil bei ihr ein Nierenstein in den Harnleiter abgewandert war. Leider war eine Schmerzmittelgabe nicht wirklich möglich, da die Schmerzen von starkem Erbrechen begleitet wurden. Wir beratschlagten uns kurz, doch die Entscheidung, ein Spital aufzusuchen, stand bald fest. Bernhard Stradner, ein Arzt, der Erfahrung aus dem Team rund um Severin Zotter beim Race Across America mitbringt, steht mir bei medizinischen Ratschlägen rund um die Uhr zur Verfügung. Vielen, vielen Dank dafür! Mir war schnell klar, dass meine sportlich ambitionierten Ziele für ungewisse Zeit auf Pause stehen müssen, bis es Kerstin wieder einigermaßen gut geht.

Ihr werdet euch sicher schon gewundert haben, warum auf dem Live Tracking sichtbar war, dass wir gestern einen Teil wieder zurück gefahren sind. In unserem medizinischen Handbuch ist jedes Krankenhaus entlang der Strecke aufgezeichnet. In diesem Fall mussten wir zum Nächsten wieder über die Grenze in die USA – was auch auf Grund der Sprachbarrieren sicher die bessere Lösung war. In unserem Race Car ist ein GPS Tracker direkt in der Windschutzscheibe angebracht, zusätzlich trage ich auch immer einen bei mir. So kann ich wirklich alle Daten genau aufzeichnen und euch transparent zur Verfügung stellen. Deshalb seht ihr natürlich auch unseren Ausflug zurück in die USA zum Krankenhaus.

Die gute Nachricht ist, dass es Kerstin mittlerweile wieder besser geht. Die Ärzte kümmerten sich bestens um sie und mit etlichen Medikamenten im Gepäck ging es wieder zurück an den Punkt in Mexiko, an dem wir unsere Etappe beendet hatten. Natürlich liegen meine Tageskilometer heute bei bescheidenen knappen 150 km. Doch angesichts der schwierigen Umstände und der extremen Hitze bin ich froh, ein gutes Stück weiter gekommen zu sein.

Nicht nur das landschaftliche Bild änderte sich mit einem Schlag in Mexiko. Leider bringt der Grenzübergang auch ein ungutes Gefühl der Unsicherheit mit sich. Wir wussten, dass die Grenzregion durch sehr zwielichtige Gegenden führt. Deshalb möchte ich mich so schnell wie möglich ins Landesinnere bewegen.

Die Hitze macht uns allen zu schaffen! Mein ganzes Team ist müde und langsam zehrt die anstrengende Arbeit sehr an den Mädels. Auch mich kostet der konstante Gegenwind und die unerträgliche Hitze so viel Kraft. Drückt uns die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht!