Der Bundesstaat Alberta bietet uns vor allem unglaublich lange, gerade Straßen. Auch die Vegetation neben dem Highway ändert sich kaum, denn eigentlich gibt es hier nur Wald und Rapsfelder. Doch heute gab es weder Gegenwind, noch Regen – was will man mehr!

Mittlerweile haben wir schon zwei Zeitzonen durchquert. Seit Alaska sind uns also bisher quasi zwei Stunden verloren gegangen. Das ändert natürlich nichts an der Zeituhr, die ununterbrochen mitläuft, bis ich in Ushuaia angekommen bin. Wer meine Tagesetappen noch genauer verfolgen will, hat auf Strava die Möglichkeit dazu. Damit der Weltrekord gültig ist, müssen wir einige Richtlinien erfüllen. Abgesehen von Protokollen, Zeugenbestätigungen und Videobeweisen möchte ich auch meine Fahrdaten jederzeit zur Verfügung stellen. Diese Transparenz ist zwar nicht vorgeschrieben, aber unglaublich wichtig für mich! Auf Strava findet ihr deshalb nicht nur GPS und Höhen-Daten, sondern auch die meiner Powermeter-Kurbel. Diese ist in mein Tretlager integriert, nicht manipulierbar und zeichnet jeden Pedaltritt auf.

Gestern Abend hatte ich den ersten Patschen. Eine überdimensionale Heftklammer nahm meinem Hinterreifen die Luft und mir damit die Fahrt. Doch unsere Boxenstopp-Zeit war ausgezeichnet: in nur 12 Minuten war der Reifen repariert und bereit für die restliche Tagesetappe.

Langsam macht sich die Müdigkeit im ganzen Team bemerkbar. Die langen, anstrengenden Tage zehren an mir und meinen vier Begleitern. Aber schließlich sind wir hier ja nicht auf Urlaub.