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Fast schon Profi-Mechaniker

Fast schon Profi-Mechaniker

Die Autos fordern Aufmerksamkeit. Und zwar viel! Seit Tagen schrauben, ordnen und installieren wir. Vor allem die Kommunikation soll funktionieren! Aus Afrika habe ich gelernt, dass es wichtig ist, mein Team auch aus kilometerweiter Entfernung erreichen zu können – am besten auch im größten Funkloch. Also übten Kerstin und ich uns in der Telekommunikationstechnik und machten unseren Camper zur Funkzentrale von Ice2Ice. Mein Bruder Jürgen organisierte in Wien bereits schon das richtige Equipment. Dank seines Wissens und seiner Hilfe hatten wir nicht nur Funkgeräte, sondern auch diverse Antennen, einen WiFiCatcher und eine internationale SIM inklusive FritzBox im Gepäck. Jetzt mussten wir nur noch alles verkabeln und fertig. Das „und fertig“ zog sich natürlich mal wieder um einiges länger hin als gedacht. Kerstin und ich schraubten, steckten und befestigten Kabeln, bis wir schlussendlich wirklich über alle erdenkliche Kanäle Signale in die Datenwelt schicken konnten. Einer zeitnahen Belieferung des Teams in Wien mit Fotos und Infos über Strecke und Erlebtem steht somit wohl nichts mehr im Wege. Meine Teamkommunikation sicherten wir mit Funkgeräten und einem Satellitentelefon ab. In einem nahegelegenen Baumarkt, in dem ich mittlerweile Dauergast war, machten wir den Härtetest und konnten selbst auf zwei Kilometer Entfernung die beste Verbindung erhalten. Und auch ein Satellitenanruf nach Österreich klappte einwandfrei.

Das nächste Kapitel in unserem Automechaniker-Dasein umfasste die Stromversorgung. Der Stromwandler soll uns eine Eingangsspannung sichern, die auch genug Power für unsere europäischen Geräte liefert. Als Steckdosen dienen ganze Batterien von 12 Volt Zigarettenanzündern. Das hört sich alles nach äußerst viel Arbeit an – und das ist es auch. Deshalb spielt es uns super in die Karten, dass es zurzeit hier oben nördlich des 60. Breitengrades einfach gar nicht mehr dunkel wird. Die Mitternachtssonne: Ein faszinierendes Phänomen und perfekt für ein abendliches Training.

Nachdem der PKW als direktes Begleitfahrzeug zum Einsatz kommen wird, brachten wir einen Lichtbalken und Blinklichter an. Das Fahren nach Einbruch der Dunkelheit wird für mich als nachtaktiven Menschen zur Routine werden. Dazu ist natürlich die  richtige Lichtstärke notwendig.

Nicht nur Installationsarbeiten am Camper und PKW waren zu tun. Auch diverse bürokratische Hürden meisterten Kerstin und ich in den letzten Tagen. Kathi, aus meinem Team in Wien, recherchierte diverse Formalitäten bei Grenzübergängen und fand heraus, dass wir schnellstens mein Team zu den Fahrzeughaltern machen mussten. So schnell konnten Viki und Kerstin gar nicht schauen, da waren sie schon Besitzer eines neuen Autos.

Zwischen all den Erledigungen ist die Alpine Bakery unser Fixpunkt geworden. Walter, Silvia, Peter und Sophie haben immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand, mit der sie uns unterstützen. In der Bäckerei erhalte ich eine großartige Versorgung vor dem Start: Es schmeckt nicht nur herrlich, auch die Nachhaltigkeit kommt hier definitiv nicht zu kurz. Was will man mehr!