ICE 2 ICE Live Blog
Leider hatten die Vorhersagen Recht. Der Wind im Süden zeigt sich mit voller Kraft. Mit solchen Seiten- und Gegensturmstärken hatte ich bis jetzt noch nicht zu kämpfen. Selbst die Autos weht es bei manchen Böen auf die Gegenfahrbahn. Meine Energiereserven sind nahezu vollständig verbraucht, doch irgendwie muss ich die letzten Tage noch überstehen.
Wir sind im tiefen Süden angekommen. Hier an der Atlantikküste gibt es nur Steppe und damit keinerlei Berge, die den erbarmungslosen Wind abhalten. Es ist zwar gerade etwas wärmer, aber bald wird auch die Temperatur wieder unter den Gefrierpunkt sinken. Da ich etwas angeschlagen bin, hoffe ich sehr, dass uns die Kälte nicht all zu stark trifft.
Landschaftlich erinnert uns in Patagonien alles an den Start meiner Weltrekordfahrt. Sogar die Tiefpumpen zur Erdölförderung kommen wieder. Leider wird auch die Straße immer schlechter. Tiefe Schlaglöcher sind hier überall zu sehen. Wenn ich nicht aufpasse, würde es schnell zu einem Sturz kommen. Beim harten Kampf gegen den Wind und meiner endenwollenden Kraft ist es umso schwieriger, mich zu konzentrieren.
Obwohl diese Gegend so lebensfeindlich wirkt, bekamen wir heute seit langer Zeit wieder Wildtiere zu Gesicht. Nandus und Lamas laufen hier über die weiten Felder der Steppe.
Heute erreichte uns auch die tolle Nachricht, dass uns eine Vetreterin von Norwex in Ushuaia empfangen wird. Es ist unglaublich, wie sehr mich Norwex bei Ice2Ice unterstützt hat. Vielen, vielen Dank!
Fernab der Zivilisation gibt es kaum Netzabdeckung. Es könnte also sein, dass meine Berichte in den nächsten Tagen etwas kürzer ausfallen. Aber im Moment gebe ich alles, um einfach anzukommen, damit der Albtraum ein Ende hat und der Traum vom Weltrekord Wirklichkeit wird.