ICE 2 ICE Live Blog
Hallo, liebes Tagebuch. Heute war es sehr heiß, es gab viel Essen und wir kamen gut voran.
Kleiner Scherz, aber so war es heute tatsächlich. Auch in Kanada gibt es eine große Hitzewelle und um 18:00 hatte es immer noch 33°C. Am Nachmittag werde ich sowieso immer müde und hätte versucht in der Mittagspause (wieder um 17:00) kurz zu schlafen, aber lästige Fliegen gönnten mir diese kurze Erholung nicht.
Richtig viel Abwechslung bringt die Strecke durch Alberta auch nicht. Der Highway ist gesäumt von endlos langen Monokulturen. Das Ende der Raps- und Weizenfelder kann man nicht einmal erahnen. Wir würden zwar viele Tiere sehen, aber leider ist das jedes Mal ein trauriger Anblick. Es leben hier anscheinend Rehe, Füchse, Stacheltiere und auch Waschbären. Wir wissen das allerdings nur, weil wir sie tot im Straßengraben liegen sehen.
Kurz spannend wurde es am Vormittag, als bei der Ausfahrt aus Calgary hinaus auf der vierspurigen Autobahn plötzlich die Polizei hinter mir und dem Race Car auftauchte. Chris und Viki wurden im Auto schon leicht nervös, weil die Polizei dasselbe Tempo hielt und mit ihnen sogar die Spur wechselte. Da sie aber kein Blaulicht aufdrehten, fuhren wir einfach weiter. Mit der Zeit dämmerte uns, dass die Polizei vielleicht gar nicht da ist, um uns vom Highway zu holen, sondern weil sie uns eine Art Begleitschutz boten. Sie fingen sogar an, die Spur vorausschauend zu wechseln, wenn unsere zu einer Abbiegespur wurde. Nachdem das größte Verkehrschaos in Calgary vorbei war, bogen sie einfach ab: mit Winken und Daumen hoch für mich! Die Polizei – ihr Freund und Helfer, unglaublich nett!
In Sachen Essen gibt es auch gute Nachrichten: Wir haben wieder einen funktionierenden Mixer! Mein Team hat alle Hände voll zu tun, um mich mit den notwendigen Kalorien vollzustopfen. Die meiste Zeit über fühle ich mich schon völlig gemästet und habe wirklich Angst, dass ich kugelrund in Ushuaia ankomme!
Die heutige Etappe legten wir mit 285 km etwas kürzer an. Wir sind nämlich schon relativ kurz vor der kanadisch-amerikanischen Grenze und wollen morgen früher starten. Haltet uns die Daumen, dass der Grenzübertritt so reibungslos und schnell verläuft wie von Alaska nach Kanada!