ICE 2 ICE Live Blog
Seit Wochen kümmern sich mein Team und ich um die Verschiffung bzw. den Kauf von passenden Autos für meine Fahrt von Alaska nach Patagonien.
Ich habe für den nördlichen Teil meiner Fahrt einen Ford Majestic Camper in Vancouver gekauft, der sieben Schlafplätze beinhaltet. Dieser wird derzeit gerade in einer Werkstatt in Vancouver auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Zwei Bekannte, Walter und Peter aus Whitehorse, sind gerade auf dem Weg den Camper auszulösen. Dazu müssen sie eine Strecke von 2.500 Kilometern Richtung Süden hinter sich bringen. Danach bringen sie das Auto zum Folierer, der auch in Vancouver sein Studio hat, um es auch von außen startklar für die Reise zu machen. Dieser Camper bietet genug Platz und hat sogar eine Dusche, die wird vor allem im Norden, wenn es draußen kalt ist, ein Segen für alle sein. Mit dem Ford Camper werde ich auch meine Reise von Alaska bis zum Panamakanal starten. Begleitet werden wir von einem Kombi, den wir auch im Norden gekauft haben und als Zweitauto dient.
Den Ford Rimor für den Süden habe ich in Österreich von einem alten Pensionistenpärchen gekauft. Wenn die wüssten, welche Ozeane und Orte dieser Welt ihr lieber Rimor noch bereisen würde, hätten sie sich vielleicht noch intensiver verabschiedet. Auch dieses KFZ wird natürlich noch gepimpt und auf meine Bedürfnisse zugeschnitten.
Mein 22 Jahre alter Toyota, der mich auch in Afrika begleitet hat, wird auch bei diesem Projekt meine Unterkunft für den südlichen Teil der Strecke sein. Mir kommen fast die Tränen, denn mein treuer, mechanischer Begleiter, wird nicht mehr aus Amerika zurückreisen. Es ist somit seine letzte Abenteuerreise mit mir, dass ich sicher kein einfacher Besitzer war, wird auch meinem Auto bewusst sein.
Die Kosten für die Verschiffung pro Auto vom Bremerhaven, Deutschland, nach Cartagena, Kolumbien, liegen jetzt schon bei knapp 5.000 Euro exklusive Steuern. Dass das kein günstiges Unterfangen ist, wurde mir bereits in Afrika bewusst. Organisatorisch gesehen ist eine Verschiffung ein nervenaufreibender Bürokratiekram, der aus einem Wirrwarr aus Zetteln, notariell beglaubigten Vollmachten und diversen Bescheinigungen besteht. Doch auch das gehört zu einem Projekt wie diesem, denn eine gute Vorbereitung ist das halbe Leben, oder wie in meinem Fall, fast schon die halbe Reise. Zum Bremerhaven werden die zwei Tour-Autos von Kathi und Markus gebracht. Genau ein Monat werden meine Autos auf den Ozeanen dieser Welt unterwegs sein, fast schon ihre eigene Abenteuerreise antreten, bevor es überhaupt losgeht. Beide KFZ sind mit zusätzlichen Gasflaschen und einem Dieselaggregat bestückt. Natürlich werden auch für diese Güter diverse Gutachten und Bestätigungen benötigt, denn es muss beides leer geführt werden, um die Sicherheit am Schiff nicht zu gefährden. Da nur einmal im Monat ein Schiff diese Reise antritt und es auch Schiffsausfälle, Verspätungen durch Unwetter etc. gibt, ist die Verschiffung bereits gestartet, um den straffen Zeitplan nicht zu strapazieren.
Nach Ankunft des verschifften Toyotas und des Ford Rimor, werden zwei Freunde von mir, Kathi und Claudia, nach Kolumbien fliegen, um die Autos durch den Zoll zu bringen. In der Regel ein Prozess, der mehrere Tage dauert. Wenn auch dies geschafft ist, wird mein Toyota und das Equipment aufgefüllt und danach auf einem sicheren Lagerplatz abgestellt, damit ich ab dem Panamakanal bis in den Süden nach Patagonien, meine zweite Hälfte der Reise starten kann.
Mein Plan ist es, so viel wie möglich Netto-Zeit am Fahrrad verbringen zu können. Aus diesem Grund möchte ich auf Hotelübernachtungen verzichten und direkt neben der Straße Quartier in unseren Campern beziehen.
Ich bin gespannt, ob all meine Planungsschritte zeitgerecht abgearbeitet werden können . . .