ICE 2 ICE Live Blog
Auf einen regnerischen Start in den Tag folgten auch noch extrem schlechte Straßenbedingungen. Von den ersten 100km waren mindesten 50km geschotterter Baustellenbereich. Es ist einfach unglaublich mühsam, wenn man in diesen sandigen Straßenabschnitten nicht einmal 20 km/h Schnitt zusammenbekommt. Dann ging es weiter durch einen finsteren Tunnel, den ich alleine durchfahren musste. Heute war wieder einer dieser Tage, wo ich alles in Frage stelle… Die Müdigkeit, die Schmerzen, die Gedanken an die vielen Anstiege – all das macht es mir oft sehr schwer aus Motivationstiefs zu kommen. Durch das ewige Auf und Ab, das an das südsteirische Hügelland erinnert, komme ich nie wirklich ins Fahren. Vor allem das Runterrollen fordert immer gleich seinen Tribut, sobald es wieder bergauf geht. Die Beine schmerzen unheimlich in den ersten Minuten, wenn sie wieder in Bewegung kommen.
Bei Ice2Ice ist allerdings wirklich jeder Tag für eine Überraschung gut! Während der Mittagspause bekamen wir Besuch von einem Mann, der uns zuerst auf Spanisch auf den Weltrekord ansprach. Auf Vikis spanische Antwort, meinte er dann aber in Deutsch, dass wir natürlich auch Kärnternisch mit ihm reden könnten. Es stellte sich heraus, dass der Österreicher seit 20 Jahren in Bogota lebt und von Ice2Ice so begeistert ist, dass er unsere Tour seit Beginn verfolgt. Als er auf dem Live Tracker unsere Location in Kolumbien sah, setzte er sich kurzerhand mit seiner Familie ins Auto und fuhr 500 km Richtung Peirera um uns zu treffen. Wir waren alle begeistert von diesem Treffen und freuten uns sehr über sein mitgebrachtes Geschenk. Der ehemalige Fotograf verkauft in der Hauptstadt Kolumbiens mit großen Erfolg „Salchichas tipicas alemanas“ (typisch deutsche Würstel). Mit im Gepäck hatte er eine vollgefüllte Kühlbox mit Leberkäse, Speck, Schinken und Würsteln für uns. Wir plauderten noch ein bisschen mit dem Auswanderer bevor es wieder weiter durch die Kaffeezone des Landes ging.
Die Temperaturen steigen mit den längeren Abfahrten wieder an. Heute beendeten wir den belastenden Tag ein bisschen früher, damit ich zu mehr Schlaf komme. Hoffentlich geht es morgen besser.