ICE 2 ICE Live Blog
Heute gab es sehr starken Seitenwind. Wenn der Wind leicht dreht und ich einen Seiten/Gegendwind habe, geht es nur sehr langsam voran. Hätte ich kein Begleitauto hinter mir, würde ich mich auf diesen Straßen auch nicht trauen, zu fahren. Da es keinen Pannenstreifen gibt, muss ich auf dem normalen Fahrstreifen fahren. Bei diesem starken Wind kann mich eine Böe allerdings leicht über die ganze Spur wehen. Auch wenn wenig Verkehr ist, wäre es alleine einfach viel zu gefährlich.
Generell fahren die Autofahrer hier aber sehr vorsichtig und bleiben lange hinter uns bis sie geeignete Stellen zum Überholen finden. Nach so vielen Ländern, in denen extrem rücksichtslos gefahren wurde, sind wir dieses Verhalten gar nicht mehr gewohnt. Anscheinend ziehe ich als Radfahrer in Patagonien besonders viel Aufmerksamkeit auf mich. Immer wieder werden wir fotografiert und sehen die Ergebnisse dann mit #ice2icebike auf den sozialen Medien.
Das Ende ist tatsächlich absehbar. Jetzt weiß ich, dass ich mich nicht mehr richtig schonen muss und kann noch ein bisschen mehr geben als noch vor ein paar Tagen. Auch wenn nun nur mehr 900 km vor mir liegen, habe ich extrem großen Respekt vor dem Wind. Für Montag ist ziemlich krasser Gegenwind angesagt. Meine Horrorvorstellung ist es, dass ich die letzten paar Hundert Kilometer gegen eine Windwand mit nur 10 km/h fahren kann.
Von den vielen eiskalten Tagen fühle ich mich ein bisschen kränklich. Glücklicherweise hat es zur Zeit aber keine Minusgrade. Auch der Rückenwärmer von The Heat Company ist gerade Gold wert.
335 km sind es heute geworden. Morgen geht es nach einer kurzen Nacht schon um 6 Uhr los. Wir müssen ein kurzes Stück durch Chile und die Grenze schließt um Mitternacht. Das wollen wir morgen unbedingt schaffen. Hoffentlich spielt der Wind mit.