haute route – skidurchquerung westalpen

4 freunde, 3 länder, 2 wochen abenteuer… 21 tage in skischuhen  –

diese internationale skidurchquerung durch vergletschertes, hochalpines gelände zählt zu den imposantesten und gleichfalls geachtetsten touren der westalpen. ausgangspunkt für unsere alternative routenwahl über das italienische aostatal war saas fee (ch). 230km auf tourenskiern lagen vor uns, bevor wir unser ziel in chamonix (fr) erreichen sollten. die tage starteten früh, sehr früh. die nächte verbrachten wir in spartanischen hütten, zumeist gab es auch einfaches essen. waschmöglichkeiten gibt’s in diesen höhen natürlich nicht, fünf euro für einen liter schmelzwasser schmerzen schon beim zähneputzen. die kurze nachtruhe in den lagern war geprägt von nerven zermürbendem geschnarche, furchtbarem gestank, und klirrender kälte (um 0°, gewichtsbedingt keine schlafsäcke). durch das teilweise grenzwertig schlechte wetter mit 50cm neuschnee waren wir einzig und alleine damit beschäftigt irgendwie die nächste hütte zu erreichen. orientierungs- und spurarbeit von früh bis spät, wir hatten ja schließlich keinen guide dabei, und irgendwie war auch sonst keiner unterwegs… tja warum wohl?

ein tag würde uns wohl noch länger in erinnerung bleiben. nach vielen stunden spurarbeit zum refugio aosta war klar, das wird sich nicht mehr ausgehen. in unseren karten sahen wir eine biwakschachtel eingezeichnet, welche uns als alternative dienen sollte. bei einem bach konnten wir vor einbruch der dunkelheit noch unsere flaschen auffüllen, kurz bevor wir feststellen mussten, dass diese notunterkunft mit eingestürztem dach, in trümmern vor uns lag. shit happens! der gedanke nach einem sehr langen tourentag, hungrig und durchgeschwitzt bis aufs letzte in einem schneeloch „schlafen“ zu müssen, war, bescheiden gesagt suboptimal. während wir schon fast fertiggeschaufelt hatten, ergab eine zwischenzeitliche erkundungstour doch noch eine alternative – bivak perucca – (natürlich nicht in der karte eingezeichnet) und es gab sogar eine gasflasche… die nacht war gerettet! in gefrorenen decken gewickelt, konnte ich kein auge zumachen, die kälte war einfach furchtbar, hatte ich doch als einziger, zwecks gewichtsoptimierung keine dicke daunenjacke dabei. am nächsten tag stand eine abfahrt zu einem italienischen bergsteigerdorf am plan – zum glück ergatterten wir einen riesigen topf nudeln, sodass wir gestärkt und mit neuem willen zum nächsten tagesziel aufsteigen konnten….

aufstieg zum mt. blanc 4808m – tagwache 2.00h …– der krönende abschluss wurde uns auf etwa 4300m durch einen vorzeitigen schlechtwettereinbruch verwehrt, genial war es trotzdem!

eine traumhafte tour, welche aber adäquate akklimatisation (ich war zuvor eine woche in den hohen tauern), sichere skitechnik mit abfahren am seil, und entsprechender abenteuerlust voraussetzt. abseil-, eiskletter-, und steile einfahrten in rinnen gehörten ebenso zum angebot.

aufgrund der witterungs- und schneeverhältnisse war an viele gipfelbesteigungen nicht zu denken, aber dennoch hat diese bergwelt einen bleibenden eindruck hinterlassen

eckpunkte der tour: saas fee – brittania hütte 3030m – adlerpaß 3790m –  monte rosa hütte – rifugio teodulo 3317m – cervinia (italien)- lac de tsignanax –  rifugio nacamuli 2830m – col. colon – pigne d´arolla 3790m – cab. de charion 2462m – col sonodon 3504m – bivac musso – cab. de valsorey 3030m – bourg st pierre – champex – cabane de trient 3170m – col d´orny – fenetre de saleina 3261m – argentiere – camonix – grand mullets 3050m – mt. blance 4808m